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Über die "Baltischen Staaten"

Lettland, Estland und Litauen sind wahre Wunderländer für diejenigen, die das Abenteuer in der Natur suchen. Hier gibt es viele unberührte, urtümliche Orte, wo man die vielfältige Flora und Fauna, die Welt des Festlandes und die Unterwasserwelt erforschen kann, welche neben den entwickelten Städten bestehen.

Die baltischen Länder sind reichlich mit Laub- und Nadelholzwäldern bedeckt. In Litauen gibt es mehr als 3000 Seen, Estland hat mehr als 1500 Inseln, der Strand in Lettland erstreckt sich über mehr als 500 km.

Beim Besuch der baltischen Länder wirst du das Gefühl haben, als ob du gerade ein Abenteuer erlebt hättest, in einem mächtigen und weiten Naturpark, der reich an erkundungswerten Geschichten und erstaunlichen Geheimnissen ist, die hier in jeder Ecke der urtümlichen Natur verborgen sind.

Jeder Reisende wird hier für sich die reichhaltigste Inspiration und unvergesslichste Gestalt der Natur entdecken, die er künftig in seinen Erinnerungen mit dieser sagenhaften Region verbinden wird. Vielleicht wird es für dich eine saftige, dunkelgrüne Eiche, ein mit Tannennadeln und Moos bedeckter Waldpfad, ein lebendig quirlender Bach oder ein selten anzutreffender Vogel, wie zum Beispiel der Schwarzstorch, sein?

Lage und Geschichte der baltischen Länder

Die baltischen Länder: Lettland, Litauen und Estland befinden sich in Nordeuropa, an der östlichen Ostseeküste.

Die baltischen Länder sind im Jahr 1918 entstanden, als sie unabhängige Republiken wurden. Im Jahr  1940 hat die Sowjetunion Lettland, Litauen und Estland okkupiert. Die baltischen Länder haben ihre Unabhängigkeit 1991 wiedererlangt, als sie nach dem Zerfall der Sowjetunion de jure von anderen Ländern anerkannt wurden. Zurzeit sind sie Mitgliedsländer der Europäischen Union und der NATO.

Lettland

Lettland befindet sich in der Mitte der baltischen Länder, es grenzt an Litauen im Süden und an Estland im Norden. Sein Territorium erstreckt sich über 64 589 km2. Lettland hat fast 2 Millionen Einwohner.

Die Natur Lettlands ist sehr vielfältig und der Reisende entdeckt eine mit authentischen Empfindungen erfüllte Welt – Wälder, Wiesen, Moore, Seen, Flüsse und einen weiten, mehr als 500 Kilometer langen Strand, worin sich viele Perlen der Kultur und der Geschichte verbergen.

Die Objekte der Natur, der Kultur und der Geschichte liegen in Lettland nah beieinander. Am Morgen begibst du dich zum Spaziergang an den goldsandigen Strand entlang der Ostsee, am Tag kannst du die bezaubernde Altstadt von Riga und die eindrucksvollen Jugendstilhäuser besichtigen, dann am Abend genießt du die herrliche Landschaft auf einer blühenden Wiese im Gauja-Nationalpark.

Auf diese Weise kannst du jeden Tag deiner Reise nach Lettland wie eine Collage aus vielen verschiedenen Besichtigungs- und Erkundungsorten gestalten.

Was sollte man noch über Lettland wissen?

Estland

Estland ist das kleinste der baltischen Länder, hier wohnen nur 1,3 Millionen Menschen. Fast die Hälfte des Landes  ist mit Wald bedeckt. In Estland wirst du schnell in eine hinreißende Wildnis gelangen.

In Estland kannst du die einzigartige Meeresküste genießen; sein größter Reichtum sind die mehr als 1500 Inseln in verschiedener Größe. Auf den Inseln Saaremaa, Hiiumaa, Muhu und Kihnu kannst du dich an ruhigen Stränden erholen, ausgezeichnete Küche aus Meeresfrüchten genießen  und mit dem Rad die traditionellen Fischerdörfer an der Küste besuchen. Authentische Empfindungen werden die altertümlichen Zäune aus Stein, die Strohdächer, die Windmühlen und die aus dem aromatischen Wacholderholz hergestellten Souvenirs wecken. 

Estland ist auch ein Land für die Vogelbeobachtung, da findest du viele Aussichtstürme. In Estland sind mehr als 380 Vogelarten anzutreffen, wobei mehr als 200 davon dort auch nisten.

Litauen

Litauen ist das größte der baltischen Länder, sowohl vom Territorium (65,300 km²) als auch von der Einwohnerzahl (2,9 Millionen) her.

Wassertouristen können in Litauen Routen für eine hinreißende Reise wählen, weil es ein Königreich der Seen und Flüsse ist. In Litauen gibt es mehr als 3000 Seen und 18 Flüsse, die länger als 100 km sind.

An der Ostseeküste liegt ein einzigartiges Naturdenkmal, die Kurische Nehrung. Sie erstreckt sich über eine Länge von 98 Kilometern und ist die höchste Düne in Europa – an einigen Stellen übersteigt sie 60 Meter. 

In freier Natur kannst du hier Biber und Weißstörche antreffen. In Litauen gibt es die dichteste Population von Weißstörchen in Europa. In Litauen sind immer noch  europäische Bisons zu finden, sie sind die größten Wildtiere Europas und wurden jetzt in die Rote Liste aufgenommen.

Zu welcher Jahreszeit ist es am besten, das Baltikum zu besuchen?

Zu jeder der vier Jahreszeiten  entdeckst du im Baltikum eine völlig andere Sicht auf diese wunderschöne, an urtümlichen Naturschätzen reiche Region.

Sommer

Die Touristen besuchen das Baltikum am meisten zum Ende des Frühlings und im Sommer, wenn die Tage lang sind und man viele zauberhafte Momente erleben kann –  erkundungsvolle Wanderungen auf den Waldpfaden, über blühende Wiesen und auf den ruhig dahinfließenden Flüssen und den rhythmischen Wellen des Meeres. 

Im Sommer finden im Baltikum viele Kunst- und Kulturveranstaltungen unter freiem Himmel statt, wo man Emotionen aus der kreativen Welt einatmen kann.

Herbst

Im Herbst erstrahlt die Natur in roten und gelben Farbtönen. Sie bereitet sich auf die ruhige  Winterperiode vor – die Bäume verabschieden sich von ihren Blättern, die Zugvögel ziehen davon. Die Beobachtung der Veränderungen in der herbstlichen Natur weckt nostalgische Empfindungen, die Natur wartet nur darauf, von der weißen Schneedecke warm bedeckt zu werden. Feinschmecker können in dieser Zeit nach Herzenslust ein Übermaß an Naturgaben, Pilze und Beeren, genießen.

Winter

Im Winter sind die baltischen Länder ein ausgezeichnetes Reiseziel,  um Schneeaktivitäten in der ursprünglichen Natur zu genießen – Snowboarden, Skiabfahrt, Wanderungen zu Fuß und auf Skiern, Schlittschuhlaufen, Rodeln oder Fahrten im Pferdeschlitten. Das ist eine wunderbare Saison zur Naturerkundung, weil auf der weißen Schneedecke Tiere und Vögel sowie von ihnen hinterlassene Abdrücke gut sichtbar sind.

Frühling

Das Frühjahr im Baltikum bedeutet einen Energieausbruch der Naturvorgänge, der mit großer Kraft auch die Welt der menschlichen Emotionen und Empfindungen entfaltet. Die Bäume und Büsche erwachen, das Gras grünt und die Zugvögel kehren zurück nach Hause. Auf den Flüssen schwimmen mächtige Eisschollen, die gesunden Birken- und Ahornsäfte werden abgezapft. Im Frühling kann man auch Brennnessel- und Sauerampfersuppe sowie Rhabarbergetränke genießen.

Die Seeküste

Lettland, Litauen und Estland heben sich mit ihrer schönen und langen Ostseeküste hervor. Der Ort, wo die salzigen Meereswellen den sandigen Strand streicheln, ist magisch!

Die gesamte Küste des Baltikums ist sehr abwechslungsreich und reich an wilden Landschaften. Wenn man in einem der Leuchttürme an der Küste nach oben steigt, eröffnet sich ein einzigartiger, weitreichender Blick auf die Natur in der Umgebung und auf den Meereshorizont.

In Litauen

Das Wunder der Natur – die Kurische Nehrung, die eigentlich eine schmale, sandige Halbinsel mit einer Länge von 98 Kilometern ist, überrascht mit ihren steilen Ufern, dem schönen Strand und dichten Kiefernwäldern.  In der Stadt Nehring, die viele litauische Dörfer der Kurischen Nehrung in sich vereinigt, kannst du eine Jacht- oder Bootsfahrt unternehmen, mit einem Kite surfen oder auch Radfahren. Durch Nehring schlängelt sich ein Radweg, der zu mehreren Museen und anmutigen Dörfern an der Küste führt, deren Häuser mit Dächern aus roten Dachziegeln und Schilf bedeckt sind.         

In Estland

Im großen Archipel Estlands heben sich mehrere Inseln hervor. Die größte davon ist die Insel Saaremaa, die viele im Frühjahr besuchen, um Vögel zu beobachten. Die zweitgrößte Insel – Hiiumaa – ist  durch einen Meteoriten- Einschlag entstanden. Etwas ganz Besonderes ist auch die kleine, ruhige und abgelegene Insel Kihnu, auf der das Matriarchat herrscht und deren Ehezeremonie die UNESCO zum Meisterwerk des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit erklärt hat.

In Lettland

Viele Strände Lettlands haben das weltweit bekannteste Ökozertifikat – die blaue Flagge –  erhalten. Die Ostseeküste Lettlands ist sehr vielfältig – stellenweise ist sie von großen Steinen bedeckt,  an anderen Stellen ist die See ganz nah an die dichten Kiefernwälder getreten, anderswo ist ein sehr weiter Strand mit goldenem Sand zu finden.

Am Kap Kolka fließen wallend die Gewässer der Ostsee und der Rigaer Meeresbucht zusammen. In Ainaži kannst du sowohl die einzigartigen Meereswiesen besichtigen als auch das Museum der Schifffahrtsschule  besuchen und mehr über lettische Fischer und die Traditionen der Schifffahrt erfahren.

Der Bernsteinweg

Gerade an der baltischen Küste fing der berühmte Bernsteinweg an, über den im Altertum an das römische Imperium der Bernstein zusammen mit Überlieferungen und neuen Ideen, die die Händler auf diesem Weg geschöpft hatten, geliefert wurde.

Der Bernstein wird, genauso wie Muscheln und Steine, aus der Ostsee gespült. Es ist möglich, dass auch du dieses magische Geschenk der Meereswellen beim Spaziergang an der Meeresküste findest!

Der Bernstein wird auch Sonnenstein genannt, er ist vor fünfzig Millionen Jahren im subtropischen Klima aus dem Harz der Kiefern entstanden. Im Laufe der Zeit hat sich dieses Harz versteinert, viele Bernsteine bewahren Zeugnisse der altertümlichen Welt in sich.

Der dunkle Bernstein ist durch die Berührung mit der Erde, der grünliche durch die  mit den Pflanzen entstanden, der weiße Bernstein beinhaltet Luftblasen, aber im wertvollsten Bernstein sind Insekten des Altertums eingeschlossen. Reiner Bernstein ist durchsichtig, in warmer orangener Farbe.

Der Bernstein wird schon viele Jahrtausende für die Herstellung von Juweliererzeugnissen und Dekoren, in der Medizin und in der Kosmetik und sogar als Gewürz für den Branntwein  verwendet.

Die nationalen Naturparks

In den baltischen Ländern gibt es 14 Nationalparks und viele Gebiete, die in das Netz der geschützten Gebiete der europäischen Union "Natura 2000" aufgenommen sind.

In Litauen kannst du die urtümliche Natur der Nationalparks Aukštaitija und Žemaitija erkunden. Du kannst hier die weiten, klaren Seen, ethnografische Dörfer und dichte Wälder bewundern.

In Lettland werden dich im Nationalpark Gauja die vielfältigen Sandsteinfreilegungen an den Ufern der Gauja und ihrer Nebenflüsse erstaunen. In diesem Park wirst du auch  die größte Höhle des Baltikums, die Gutmans-Höhle sehen. Du kannst dich in die Lebensweise der Menschen des Altertums einfühlen, die mittelalterlichen Burgen besuchen und bei Handwerksmeistern alte Fertigkeiten erlernen.

Im Norden Estlands liegt der Lahemaa-Nationalpark mit seiner sandigen, steinigen und zackigen Küste, seinen prachtvollen Kieferwäldern, Felsen, Seen, Wasserfällen und Flüssen. In diesem Park liegen viele interessante Feldsteine, die zusammen mit Gletschern aus Finnland gebracht wurden; sie sind von vielen hinreißenden Legenden und Erzählungen umflochten.

Abenteuertourismus

Die baltischen Länder sind für den Abenteuertourismus sehr geeignet, weil hier viele Orte erhalten sind, wo die Natur unberührt und ursprünglich ist. In den Reisenden wecken diese authentischen Landschaften das Gefühl – hier bist du als erster  angekommen!

Die baltischen Länder kannst du erkunden, indem du Wanderungen, Rad- und Reittouren sowie Bootsfahrten unternimmst. Du kannst dich in weite Wälder und Felder begeben, um die dort lebenden Wildtiere und Vögel zu beobachten.

Im Frühjahr kann man sich bei einer Fahrt auf den mit Stromschnellen gespickten Flüssen einen Adrenalinkick holen, indem man die starken Strömungen genießt. Am spannendsten ist eine Fahrt im Kajak an der Ostseeküste Estlands, wo man mehr als 1500 Insel erforschen kann.

Auch der von der sowjetischen Armee hinterlassene Nachlass macht die baltischen Länder zu einem interessanten Reiseziel. Die ehemaligen geschlossenen Territorien (zum Beispiel Karosta in Liepāja, Lettland), das größte Radargerät in Nordeuropa (in Irbene, Lettland), der geheime Bunker der sowjetischen Regierung (in Līgatne, Lettland) und die Raketenbasen der sowjetischen Armee (zum Beispiel in Plokstine, Litauen) sind zu interessanten Sehenswürdigkeiten geworden.

Die Hauptstädte der baltischen Länder

Tallinn in Estland wird als die mittelalterliche Perle Europas bezeichnet. In dem in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommenen Netz von kopfsteingepflasterten und sich windenden Gassen, die aus dem 11.-15. Jahrhundert fast unverändert erhalten geblieben sind, brodelt das Leben. In vielen altertümlichen Gebäuden findest du jetzt Restaurants, Cafés, Galerien und Geschäfte. Ganz nah am Zentrum von Tallinn liegt ein ausgezeichneter Ort für Spaziergänge und Erholung –  eine schön eingerichtete Strandpromenade.

Die Hauptstadt Lettlands, Riga, die in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde, liegt an der Mündung der mächtigen Daugava. Seine charmante Altstadt ist im 13. Jahrhundert entstanden,  als Riga Hansestadt war. In Riga wird dich eine der größten Ansammlungen an Jugendstilgebäuden der Welt überraschen sowie eine Reihe filigraner Häuser aus der Holzarchitektur. Wenn man auf den Turm der St. Petrikirche fährt, eröffnet sich von dort ein herrlicher Panoramablick auf das kleine Paris von Nordeuropa.    

Die Hauptstadt Litauens, Vilnius, ist im 14. Jahrhundert entstanden. Sie ist wie ein Reiseführer für verschiedene Architekturstile – in Vilnius kannst du Gebäude in den Stilen der Gotik, der Renaissance und des Klassizismus betrachten. Es ist stolz auf seine Altstadt im Barockstil, die die größte in Zentral- und Nordeuropa ist und in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde. Das Panorama von Vilnius wird ausdrucksvoll von vielen Kirchtürmen verziert und durch Parks, Grünanlagen und Plätze erfrischt.

 



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