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Vogelbeobachtung im Gauja-Nationalpark

Warum ist der Gauja-Nationalpark interessant für Vogelbeobachter?

Sowohl ausländische als auch einheimische Vogelbeobachter schätzen den Vogelbestand des Gauja-Nationalparks aus der Sicht des Naturtourismus hoch ein. Als Beispiel ist die größte Population nistender Bergstelzen in Lettland zu erwähnen. Obwohl es nur einige Paare sind, ist dies hinsichtlich der Erreichbarkeit und der Konzentration der sicherste Ort in Lettland, wo man während der Nistzeit diese Vogelart erfolgreich beobachten kann. Die Hangwälder mit ihren alten Laubbäumen locken die seltener anzutreffenden Spechtarten (Weißrückenspecht, Dreizehenspecht, Schwarzspecht und Mittelspecht) herbei. Auch die in anderen Ländern so seltenen Grünlaubsänger, Zwergschnäpper und manches stellenweise anzutreffende Haselhuhn sind an geeigneten Orten vergleichsweise oft zu sehen. Hier im Park hat der Uralkauz zu nisten begonnen, und öfters ist auch die kleinste von Lettlands Eulen – der Sperlingskauz – zu sehen. Auf den Wiesen an den Ufern der Gauja gibt es viele Wachtelkönige und einige Grasmückenartige, die normalerweise in Europa nicht anzutreffen sind (Schlagschwirl, Buschrohrsänger). Die im Winter nicht zufrierenden Flüsse werden zum wichtigen Lebensraum für die in Lettland überwinternden Wasseramseln (Amata, Ieriķupīte, Kumada, Vaive, Cimziņa, Grīviņupīte, Gauja, Brasla u.a.).  An den nicht zufrierenden Flüssen und Altwässern kann man öfter als anderswo den Eisvogel beobachten. Wichtige Biotope sind die alten Parks der Landgüter, die viele herkömmliche und daher leichter zu beobachtende Vogelarten (Specht, Eule) herbeiziehen. Während des Vogelzuges sind für die durchwandernden Vögel die Abbaustätten (in Lode, Bāle, Cēsis) und der größte See des Nationalparks – der Ungura-See – interessant. Die am Sudas-Sumpf angrenzenden Wiesen, die außerhalb des Reservats liegen, sind ein bedeutender Ort, wo Kraniche sich im Herbst versammeln.


Kalender der Vogelbeobachtung

 

I

Überwinternde Wasseramseln, Tannenhäher

 

 

 

 

 

II

 

 

 

 

Nicht geeignete Zeit

III

 

Eulen und Spechte, Haselhühner, Auerhühner

 

 

 

 

IV

 

Frühlingsvogelzug, ideales Licht zum Fotografieren der Vögel

 

 

 

V

 

 

Nistzeit und die größte Gesangsaktivität

 

 

VI

 

 

 

 

 

VII

 

 

 

Beobachtung der Standvögel

 

 

VIII

 

 

 

 

Herbstvogelzug bis Mitte Oktober

 

IX

 

 

 

 

 

X

 

 

 

 

 

Nicht geeignete Zeit

XI

 

 

 

 

 

XII

Überwinternde Wasseramseln

 

 

 

 

 


Vogelbeobachtungsorte in der Umgebung des Gauja-Nationalparks

Auf dem Territorium des Gauja-Nationalparks und in seiner nächsten Umgebung nisten mehr als 120 Paare von Weißstörchen und mindestens einige Schwarzstörche. In direkter Nähe gibt es mehrere für Vogelbeobachter interessante Territorien – den Berg Zilaiskalns mit seinen Hangwäldern oder die Wälder um den Sietiņiezis-Felsen (Haselhuhn, verschiedene Spechtarten, einschl. des seltenen Dreizehenspechts und des Buschrohrsängers), den Lielais- Sumpf und den Pemmas-Sumpf nördlich von Straupe (Sumpfvogelarten) sowie den größten See des Nationalparks – den Ungura-See.  Den Mittelspecht und den  Weißrückenspecht sowie den Grauspecht kann man auch auf den Hängen des Museumreservats von Turaida, einem beliebten Tourismusobjekt, beobachten. Das Fahren mit dem Paddelboot gibt uns die Möglichkeit, die seltenen Spechtarten auf den alten Bäumen am Flussufer zu  beobachten, viele Singvögel zu hören und den Eisvogel zu erblicken.

Die empfehlenswerte Vogelbeobachtungsroute

Zweite Hälfte Mai, Anfang Juni

Verlauf der Route

  • Spaziergang am Abend in der Umgebung des “Karlamuiza Country Hotels” – um der Waldeule zuzuhören.
  • Frühmorgens Spaziergang in der Umgebung von  Kārļi (eingerichtete Pfade, Park, Alleen, alte Apfelbaumgärten). Vogelarten*: Gimpel, Neuntöter, Sperlingskauz, Feldschwirl, Baumpieper, Fliegenschnäpper, Meisen, echte Drosseln u.a.
  • Veclauči.  3,5 km-Wanderung über den  Amata-Pfad  und durch die Wälder in der Umgebung des Zvārtes-Felsens ("Pfad der Mutter Natur"). Vogelarten: Zwergschnäpper, Grünlaubsänger, Stelze, Wespenbussard, Eisvogel, Zaunkönig, Gartenbaumläufer, Haubenmeise, Spuren des Dreizehenspechts, Haselhuhn u.a.
  • Zvārtes-Felsen – Flussfähre von Līgatne 14 km. Vogelarten: Mittelspecht, Erlenzeisig, möglich auch – fliegender Schreiadler, Mäusebussard u.a.
  • Paddelbootfahrt 10 km, ca. 2 h über die Gauja von der Flussfähre Līgatne  bis zum Ausstiegsort unterhalb der Mündung der Brasla in die  Gauja. In diesem Abschnitt ist die  Gauja breit und tief – Nasswerden droht nicht. Vogelarten: Schwarzspecht, Weißrückenspecht, Eisvogel, Flussuferläufer, Gänsesäger, Büffelkopfente, Kleinspecht, Schwanzmeise (nördliche), Weidenmeise u.a.
  • Inciems – Turaida 19 km. Vogelarten: Mittelspecht, Grauspecht, Weißstorch, Trauerschnäpper.  Die Kaiseraussicht und der Naturpfad der Teufelshöhle in Sigulda. Der Dainu-Garten im Museumsreservat von Turaida.

Streckenlänge der Route

46,5 km

Schwierigkeitsgrad

Leicht – mittel.

Nützliche Info!

Die Vogelbeobachtungsroute ist am besten mit einer Übernachtungsmöglichkeit auf  entsprechendem Niveau außerhalb der Stadt zu kombinieren. Den größten Vorteil bietet ein Spaziergang am frühen Morgen vor einem guten Frühstück, um die Zeit vom Sonnenaufgang bis 08.00 Uhr für die Morgenwanderungen auszunutzen. Vorteilhaft sind auch Unterkünfte mit alten Bäumen in der Umgebung. Jeder ist während der Wanderung selbst für seine eigene Sicherheit verantwortlich. Rettungsdienst: 112

Unsere Empfehlung!

Die Route kann  man sich individuell gestalten, indem man vorher die Logistik und die Unterkünfte entsprechend plant. In diesem Fall sind Vorkenntnisse empfehlenswert oder auch ein Mitwanderer, der sich in "Vogelangelegenheiten" mindestens auf Amateurniveau auskennt.  Wenn Sie die Route professionell begehen wollen und eine maximale Anzahl an Vogelarten auf Ihrer Liste haben möchten, dann nutzen Sie bitte die Dienstleistungen von professionellen Fremdenführern bzw. Vogelbeobachtern.

Ethik!

Vergessen Sie bei der Vogelbeobachtung bitte nicht, dass die "Interessen der Vögel" dabei am wichtigsten sind; versuchen Sie deshalb, die natürliche Lebensweise und den Lebensort  der Vögel nicht zu stören!


Ausrüstung eines Vogelbeobachters

  • geeignete Schuhe für die Wanderung, zum Boots- und Radfahren
  • für die Wanderung in der Natur geeignete und bequeme Kleidung
  • wasserdichter Beutel für die Sachen (bei der Bootsfahrt)
  • Fernglas, Teleskope
  • Kamera mit Teleobjektiv
  • Vogelbuch u.a. Literatur
  • App für Vogelartbestimmung im Smartphone;
  • Aufnehmen der Vogelstimmen: www.xeno-canto.org

* Es ist möglich, die obenerwähnten Vogelarten zu sehen, dies ist aber nicht garantiert.

 



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