Museumsreservat Turaida

Die Geschichte des historischen Zentrums von Turaida umfasst ein ganzes Jahrtausend und ist in den verschiedenartigen Exponaten der Ausstellungen des Museumsreservats widerspiegelt. Die alte Knochenflöte spielt sanft die Lebensgeschichte von Liven, die an der Gauja gelebt haben. Das majestätische, alte Flusstal von Gauja verleiht Erhabenheit der steinernen Burg, die jahrhundertelang als Sitz für die Herrscher des Landes gedient hat. Der Besuch der Gedenkstätte der Jungfrau von Treiden (lett. Maija, Turaidas Roze) ist für viele Leute wie eine Wallfahrt, gewidmet der Liebe, der Hochherzigkeit und der Treue. In der ländlichen Stille von Turaida hört man Schläge des alten Schmiedehammers, die an den regen Alltag des damaligen Landgutes erinnern. Der einzigartige Skulpturpark auf dem Dainas-Berg – dem Volksliederberg – bietet einen poetischen Spaziergang durch die Kulturwerte des lettischen Volkes.

Aus den Klängen des Vogelgesangs kann man spannende Geschichten über die vergangenen Zeiten, das Land und die Menschen heraushören. Die weite Landschaft, die sich aus dem Schlossturm bietet, überrascht mit der ursprünglichen Mächtigkeit des waldigen Flusstals. Die von Liebe durchströmte Luft berichtet von der Edelmut und Tapferkeit der Jungfrau von Treiden. Hier eröffnet sich die Schöpfung des Menschen und der Natur in einheitlicher Harmonie...

 

 FEATURES

Historisches Museum

Freiluftausstellungen und Ausstellungen in den Museumsräumen widerspiegeln  die Ereignisse vieler Jahrhunderte. Es sind Geschichten über den livischen Herrscher Kaupo, die mächtigen Rigaer Erzbischofe, die tapfere Jungfrau Maija (Turaidas Roze) und Schicksalsgeschichten von mehr als 40 Generationen – nichts bleibt verschwiegen.

Ensemble des Landgutes

Beim Spaziergang durch die Gebäudeensemble des Landguts Turaida kann man sich die Großzügigkeit des damaligen Wirtschaftslebens vorstellen. Es hat durch seinem unhektischen, aber strengen Lauf mehr als 300 Jahre die Entwicklung der Ortschaft gefördert.

Mittelalterliche Burg

Die gewaltigen, roten Ziegelmauern der Burg von Turaida weckt die Phantasie des Betrachters für eine Zeitreise, aus der Tiefe der Museumsausstellung kommen historische Gestalten und erzählen über Mittelalter, und verschiedene Epochen verschwimmen ineinander.

Aussichtsturm

In allen Jahreszeiten ist die Aussicht vom Hauptturm der Burg auf die schöne Landschaft und der Fluss Gauja ein unvergessliches Erlebnis. Man sieht die Natur genauso jungfräulich, wie sie die Burgherren im Mittelalter gesehen haben.

Holzkirche

Eine der ältesten Holzkirchen in Lettland gibt Ruhe der Seele. Die Kirche bezaubert durch ihre Bescheidenheit und die restaurierte Innenausstattung des 18. Jahrhunderts und mahnt zum Nachdenken über geistliche und weltliche Sachen.

Skulpturgarten

Die den lettischen Volksliedern gewidmeten Feldsteinskulpturen auf dem Dainas-Berg verraten in ihrer eigenen Sprache das Geheimnis der Vitalität des Volkes und die lettische Lebensweisheit, wecken Lebensfreude, Energie und melodische Gedanken.

 

 

 

Zusätzliches Angebot

Bogenschießen | Naturwanderwege | Schmiede | Archäologische Ausgrabungen | Souvenirs und Schmucksachen der Balten | Café

 

Die Geschichte der Entwicklung des historischen Zentrums von Turaida ist mehr als tausend Jahre lang. Ereignisse, die hier verlaufen sind, haben einen engen Zusammenhang mit den Vorgängen der lettischen und europäischen Geschichte.

Ungefähr seit 11. Jahrhundert befand sich an der Gauja in Turaida eine Siedlung des livischen Volkes. Sein Alltagsleben war eng verbunden mit dem Rhythmus der Natur. Der Name „Turaida“ stammt aus der livischen Sprache, die zur finno-ugrischen Sprachfamilie gehört, und bedeutet poetisch übersetzt „Gottesgarten”.

Anfang des 13. Jahrhunderts befand sich auf dem Burgberg Turaida die Holzburg des livischen Herrschers Kaupo. Als die Burg 1214 vom Brand vernichtet wurde, hat der Rigaer Bischof Albert befohlen, hier eine Burg aus Stein zu bauen. Danach ist Turaida zum Sitz der Rigaer Herrscher – der Erzbischofe – geworden.

Ende des 16. Jahrhunderts, nach dem Livländischen Krieg sind die Areale des Erzbistums in Besitz der Ritterschaft von Vidzeme gekommen. Turaida wurde zum Privatbesitz und zum Zentrum des Landguts.

Nach dem Brand im 1776 wurde die gemauerte Burg nicht mehr erneuert, und neben dem Hauptturm der Burg wurde das Wohngebäude des Gutsbesitzers gebaut. Der wirtschaftliche Mittelpunkt des Landgutes entwickelte sich nicht weit von der Burg – an Teichen und Strassen. Seine wirtschaftliche Blütezeit hat das Landgut Turaida Ende des 19.  und Anfang des 20. Jahrhunderts erlebt.

Heute werden die während vieler Jahrhunderte gesammelten Zeugnisse der Geschichte im Museumsreservat Turaida aufbewahrt, erforscht und öffentlich ausgestellt.

Jeder im Museumsreservat verbrachter Tag ist wie ein spannendes Erlebnis mit Einsicht in die Vergangenheit. Den Besucher erwarten hier der Skulpturgarten auf dem Dainas-Berg, der über die Bedeutung der Worte und der Werte im Altertum berichtet, die von den Liven hinterlassenen Zeichen, die Burg von Turaida und die prachtvolle Aussicht vom Hauptturm der Burg auf das alte Flusstal von Gauja, die in ihrer Bescheidenheit strahlende Holzkirche und die rührende Geschichte über die Jungrau von Treiden, sowohl die Atmosphäre des wirtschaftlichen Mittelpunkts des Landgutes mit dem einzigartigen Milieu und Ausstellungen, und das alles ist ein guter Grund, nach Turaida wiederzukommen  und jedes Mal etwas Neues zu entdecken.



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