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Die Kirche von Rubene

Die von verschiedenen Überlieferungen geprägte Geschichte der hellen Kirche von Rubene begann im Mittelalter.

Der Priester und später auch der Autor der Livländischen Chronik Heinrich von Livland brachte im Jahr 1208 im alten Gebiet Imera die Lettgallen zusammen und begann in Rubene mit den Traditionen einer christlichen Gemeinde. Einige Historiker sind der Meinung, dass sich der erste Versammlungsort der Gemeinde auf dem Kirchberg (Baznīcas kalns), nicht weit von Mujāni, befand. Doch überwiegend hat sich die Ansicht verankert, dass sich die erste lettische christliche Gemeinde dort versammelt hat, wo die heutige Kirche von Rubene steht.

Die Kirche hat ihre jetzige Form erst im Jahr 1739 erhalten, doch darin ist der Altarteil der älteren, schon im 14. Jahrhundert gebauten Kirche, eingeschlossen.

"Die Livländische Chronik" von Heinrich ist die älteste auf dem Territorium Lettlands entstandene Chronik. Sie ist die wichtigste historische Quelle über den ersten Kontakt der Bevölkerung mit der christlichen  Religion, über verschiedene Persönlichkeiten, die gegenseitigen Beziehungen unter den Völkern, über Kämpfe und über den Alltag auf dem Territorium des jetzigen Lettlands und Estlands im Zeitraum  von 1180 bis 1227. Heinrich von Livland, der vom Bischof Albert von Riga zum Priester geweiht wurde, hat die Chronik möglicherweise auf Anweisung des Bischofs in der Mitte der 20er Jahre des 13. Jahrhunderts verfasst.

Es gibt mehrere Legenden über die Entstehung des Namens der Kirche von Rubene. Eine davon erzählt, dass die Kirche vor dem Teufel geschützt werden sollte, deshalb wurden eine Frau und ein Mann in ihre Mauern eingemauert, der Mann hieß Rubenis. Zu seinen Ehren sei die Kirche nach ihm benannt worden.

Eine andere Legende erzählt davon, dass der Kirchenname vom Wort Auerhahn (lettisch: rubenis) abgeleitet  sei. Der Auerhahn habe auf einem Baum gesessen, der dann anschließend beim Bau der Kirche verwendet wurde.

Ein wesentlicher Bestandteil der Innenausstattung der Kirche ist der von Barbara Helena von Budberg, der Erbin des Landgutes Kiegeli, im Jahr 1762 geschenkte Kronleuchter mit dem zweiköpfigen Adler des russischen Imperiums und Ornamenten von Ästen auf der Kugel. In der Kirche ist auch ein Gedenkstein zu sehen, der zum fünfzigjährigen Ende der Leibeigenschaft aufgestellt wurde (1869).

Die evangelisch-lutherische Kirche von Rubene besitzt auch mehrere wertvolle altertümliche Kirchengeräte für liturgische Zeremonien: den im Jahr 1677 als Geschenk erhaltenen Weinkelch im Barockstil, den im Jahr 1849 gefertigten Becher mit Ornamenten im historischen Stil, eine Oblaten-Dose (1775) und eine Patene (1772).

Von allen Pastoren hat Pastor Christoph Harder (1772-1817) am längsten der Gemeinde Rubene gedient; er hat auch Bücher verfasst, übersetzt und herausgegeben. Im Jahr 1795 hat Christoph Harder das erste Kochbuch in lettischer Sprache herausgebracht. Sein Ziel war es, die lettischen Bauern zu bilden. In dem von Harder herausgegebenen "Livländischen Kalender" wurden auch die vom Pastor ausgedachten Männer- und Frauennamen veröffentlicht. 

Fakten

  • Im Laufe der Zeit wurde das Gebäude der Kirche mehrmals umgebaut, zum Beispiel der Gemeinderaum aus Mauerwerk, der im Jahr 1739 entstand.
  • Die Chronik von Heinrich war dafür gedacht, sie dem Bischof von Modena Guglielmo zu überreichen, der der Bote von Papst Honorius III war.
  • Heinrich von Livland beschrieb das Entstehen der Gemeinde von Rubene im Jahr 1208. Der Priester Alebrandt hatte die Lettgallen zum Christentum bekehrt. Die Lettgallen ließen sich taufen, weil sie glaubten, dass die Deutschen sie vor den Angriffen der Livländer und Litauer beschützen würden.
  • Über die Abstammung von Heinrich gibt es verschiedene Meinungen, er ist von Lettgallen oder Liven oder doch aus dem niederdeutschen Raum. Er selbst hat sich in der Chronik als den Pfarrer der Letten von Imera bezeichnet (Henricus, Letthorum minister de Ymera) oder den Priester der Letten, Heinrich (sacerdos Henricus de Letthis).
  • Als der Boden im Altarteil der Kirche  neu gelegt wurde, wurden im Jahr 2000 Grabmäler gefunden. Es ist anzunehmen, dass es die Grabmäler der alten Ostdeutschen Familie von Patkul sind.
  • Spenden werden beim Besuch der Kirche gern gesehen

Zusätzliche Dienstleistungen

  • Dienstleistungen eines Fremdenführers sind nach vorheriger Anmeldung beim Tourismusinformationszentrum von Valmiera erhältlich.

Für deine Bequemlichkeit

  • Kostenloser  Parkplatz


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