Schloss Cēsis

In der Burg und im Museum von Cesis kann man die Stadt und Leute, die die Geschichte von Vidzeme, Lettland und sogar Europa gestaltet haben, kennenlernen. Die beeindruckenden, viele Jahrhunderte alten Gebäude zeugen von der Geschichte innerhalb von acht Jahrhunderten. Die Kunst- und Geschichte-Kenner finden hier anregende Ausstellungen, und vom Lademacher-Turm der Neuen Burg öffnet sich wunderschöne Aussicht auf die Altstadt von Cēsis. In der Neuen Burg und in den umgebenden Parks fühlt man die Schönheit der Romantikepoche, bestehend aus feiner Kombination von Natur und Aristokratie.

In die ruhevolle Atmosphäre des Schlossgartens dringt plötzlich spielerisches Plätschern der Springbrunnen der Altstadt ein, wo die lässigen Winde von Vidzeme nach Frische suchen. Mitsingen wollen auch die Glocken der Kirche und sogar das Werkzeug der Handwerker mit dem ruhigem Klang der altertümlichen Schmuckschmiede. Und irgendwo im Schatten der von Schlossherrn gepflanzten Bäume genießt ein geheimes Liebespaar die Zweisamkeit...

 

FEATURES

Museum im Neuen Schloss von Cēsis

Die feinen und graziösen Innenräume führen in die Atmosphäre der vergangenen Zeiten, die in der runden Bibliothek des Schlossherrn und im einzigartigen Kaffeezimmer herrscht. Die Dauerausstellung des Museums „Cēsis als Symbol der Geschichte Lettlands“ berichtet in authentischer Atmosphäre über die besondere Bedeutung von Cēsis in der Geschichte Lettlands.

Ausstellungshaus von Cēsis

Der frühere Wagenschuppen des Landgutes ist jetzt zu einem Raum geworden, wo die Kunst lebt. Die erneuerten Holzelemente des Gebäudes verdienen Bewunderung und bilden eine hervorragende Umgebung für harmonische und eindrucksvolle Kunst-, Musik- und Theatervorstellungen.

 

DIE MITTELALTERLICHE BURG VON CĒSIS

Ein Spaziergang im Kerzenlicht im Turm ist ein einmaliges und unvergessliches Abenteuer. Über die vergangenen Zeiten berichtet die multimediale „Geschichte der Burg von Cēsis“, einen besseren Einblick in die tägliche Beschäftigung der Burgleute gewinnt man jedoch beim Besuch des Burggartens und der Handwerker-Werkstätte.

Lademacher-Aussichtsturm

Von der Aussichtsplattform des Turms öffnet sich ein weites Panorama der ruhigen Umgebung und der gemütlichen Altstadt von Cēsis. Die ganze Geschichte der Stadt ist vor den Augen – man sieht den Burgberg der alten Venden, die Ruinen der Ordensburg und die Schätze der im Romantikstil gestalteten Landschaft des Schlosskomplexes.

Veranstaltungen und Konzerte

Den Widerhall der vielen Epochen, die in Cēsīs geherrscht haben, genießt man während verschiedener Veranstaltungen im Schlosspark – der Nacht der Museen, der Feier der Sommersonnenwende, des Ethno-Öko-Festivals „Butter“ und des Mittelalter-Tages. Im Sommer finden im Schlossgarten und im Park Vorstellungen und Konzerte statt, in den kalten Monaten des Jahres empfiehlt sich der Besuch des Neuen Schlosses und des Ausstellungshauses.

Schmuckschmiede

Die Werkstatt der experimentalen Archäologie ist eine Umsetzung der Idee vom Kunsthandwerker Daumants Kalniņš, und da kann man Nachbildungen der Schmuckstücke der alten Letgaller besichtigen. Der Meister eröffnet die Bedeutung der Schmucksachen im Leben der Menschen und hilft jedem beim Ausmünzen des eigenen Schillings von Cēsis.

Schlosspark

Bei der Gestaltung der unvergesslichen Landschaften wurden meisterhaft die vorhandenen Bäche und Quellen genutzt, die durch die für den Romantikstil charakteristischen Brücken, Pavillons und Skulpturen ergänzt sind. Unten, im Parkteich fährt in der warmen Jahreszeit das Schiffchen „Karl“, dessen Kapitän spannende Geschichten über die alten Zeiten in Cēsis erzählt.

Gemeinsamer Besuch der mittelalterlichen Burg und des Museums von Cēsis für Erwachsene- 8,00 EUR

KALENDER DER JÄHRLICHEN VERANSTALTUNGEN

Mai: Lettische Volkslieder-Nacht

Juli: der historische Hansa-Markt

Juli: Tage der mittelalterlichen Handwerke

Oktober: Die Legenden-Nacht

Schon im 11. Jahrhundert hat der alte Volksstamm – die Venden – auf dem Nussberg (Riekstu kalns) eine Burg aus Holz gebaut, die in den nächsten Jahrhunderten als Mittelpunkt für die Entwicklung der Stadt Cēsis gedient hat. Im 13. Jahrhundert wurde neben der Holzburg die Burg des Livländischen Ordens gebaut, im 14. Jahrhundert hat Cēsis das Stadtrecht erhalten. Im Laufe der Zeit wurde die Ordensburg großzügig umgebaut und erhielt ihre endgültige architektonische Gestaltung erst im 16. Jahrhundert.

Durch die Entwicklung der Schusswaffen hat die Ordensburg ihre militärische Bedeutung allmählich verloren und diente nicht mehr zum Verteidigungszweck. Anfang des 18. Jahrhunderts nach dem Großen Nordischen Krieg sind von der Burg nur Ruinen übrig geblieben, die Burg wurde nicht mehr erneuert, und die Städter haben die  dicken Burgmauern als Steinbruch genutzt.

Ende des 18. Jahrhunderts wurde auf dem Gelände der ehemaligen Ordensburg das Wohngebäude des Schlossherrn – das heutige Neue Schloss gebaut. Bis zum 1. Weltkrieg gehörte es der Familie des Grafen Sievers, die dort das für die damaligen Gebäude Europas beispiellose Kaffeezimmer errichtet hat – es war ein prachtvolles Zimmer, das ausschließlich zum Kaffeetrinken diente. Außerdem hat die Familie eine umfangreiche Bibliothek gebildet, die noch heute zugänglich ist. In der Zeit der Familie Sievers wurden die Kaltwasser-Heilanstalt und der Alex-Park für Spaziergänge errichtet, sowohl das historische Gebäude der Bierbrauerei gebaut.

1918 wurde im Neuen Schloss die erste Truppe der Nationalarmee Lettlands – die Kompanie von Cēsis – gegründet, die in der Geschichte der Unabhängigkeitskämpfe Lettlands eine symbolische Bedeutung hat.

Seit 1949 gehört das Schlosskomplex zum Historie- und Kunstmuseum von Cēsis.



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